"Die Gewohnheit entzieht unserem Blick das wahre Antlitz
der Dinge.
[...] Wer aber versucht, sich des mächtigen Vorurteils der Gewohnheit zu
entledigen, der wird manches finden, das durch unangefochtenen Beschluss angenommen
worden und durch nichts weiter gestützt ist als durch den Silberbart und
die Runzeln des Brauchs; reißt er die Maske ab, bezieht er die Dinge auf
die Wahrheit und auf die Vernunft, so wird er sein Urteil umgestoßen und
gleichzeitig auf festerem Grund gestellt finden."
entnommen aus:
Denken mit Michel de Montaigne: Eine Auswahl aus den Essais,
vorgestellt von Andre Gide, Aus dem Französischen und mit einem Nachwort
von Hanno Helbling, Seite 37, Diogenes- Verlag, 2005, ISBN 3 257 23497 x
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