Das Leben wird heute nicht mehr im gleichen Maße wie
früher durch die Naturgewalten gefährdet, sondern primär
durch das Verhalten des Menschen selbst : durch technisierte Gewalt, zügellose
Gier, fanatisches Führertum und - über allem- durch die vorherrschende
Gleichgültigkeit gegenüber diesen aktiv zerstörerischen Kräften.-Eine
Arche als Schutz im herkömmlichen Sinne muss daran scheitern. Diese Bestandsaufnahme
ist die Grundlage für die auf der Vorderseite des Entwurfes dargestellte
Auffassung : In der gegenüber früher veränderten - ´globalisierten´
und stark miteinander ´vernetzten´ - Lebenssituation entspricht
unser Lebensraum 'Erde' insgesamt dem zu schützenden Gut .
Wir können unseren Schutz nicht irgendeiner ´Arche´ anvertrauen
, sondern müssen schon selbst in unserem Verhalten für die Bewahrung
der Lebensgrundlagen auf der Erde sorgen Dies ist unsere einzige Chance.
Die besondere Aussage der Darstellung - der ärgste Feind
des Menschen ist der Mensch selbst und gegen seinesgleichen hat er sich zu schützen
- hat nachträglich im Jahre 2001 leider eine überzeugende Bestätigung
gefunden.
.
Es sollte hier keine vollständige Interpretation gegeben werden, dies soll
dem Betrachter überlassen werden- ein Hinweis sei jedoch an dieser Stelle
noch erlaubt: Der dargestellte Wirbel weist auf einen Begriff hin,
der - aus der Mathematik und Naturwissenschaft stammend- um das Jahr 2000 auch
in der Diskussion über geschichtliche Vorgänge recht häufig verwendet
wurde.
Als kleine Ergänzung zum Thema sei hier noch auf ein
Buch von Terry Eagleton hingewiesen, dem wir das folgende Zitat entnommen haben:
"Die Neuzeit lässt die Grenzlinie zwischen Natur und Geschichte immer
stärker verschwimmen. Nach apokalyptischer Überlieferung geht die
Welt in Feuer und Flut unter, die Berge fallen, der Himmel stürzt ein und
windet sich in Zuckungen, und überall erscheinen kosmische Vorzeichen.
Allerdings ist diesen Visionären nie in den Sinn gekommen, dass wir selbst
- obwohl nur winzige Tiere- am Ende für dieses gewaltige Szenario verantwortlich
sein könnten. Früher war die Apokalypse immer etwas, was uns geschickt
und nicht von uns gemacht wurde. Doch wir sind durchaus in der Lage. sie ganz
allein zustande zu bringen."
Zitat aus : Terry Eagleton: das böse, Seite 170, List Taschenbuch, 2011, ISBN 978-3-548-61096-2
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