Die Einsicht
Die Darstellung ist durchaus nicht eindeutig: sie kann in ganz unterschiedlicher
Hinsicht interpretiert werden. Auch der abstrakte Darstellungen bevorzugende
Betrachter kann sich hier einbringen. Sofern der Betrachter den Teil einer
Rückenansicht und eine verhüllende Decke wahrnimmt, kann er sich
sehr verschiedene Fragen stellen, deren Antworten etwas über ihn selbst
etwas aussagen. Als Beispiel geben wir zwei mögliche Fragenbereiche an:
- Welchen Reiz üben auf mich Verhüllungen und "Geheimnisse"
aus?
- Wie ambivalent können meine Gefühle sein- hier speziell bezogen
auf eine aus der Darstellung herausdeutbare Hälfte eines "Hintern"?
Was macht das Wesen dieser Ambivalenz aus?
(Hinweise dazu: Hans Jürgen Döpp (Text): Ein Lob auf den Hintern,
Parkstone Press International, 2012, ISBN 978-1-84484-793-8)
Der grundsätzlich skeptisch auch gegenüber den mit Wahrheitsanspruch
vertretenen "Einsichten"- die augenscheinlich wahr sind, weil sie
doch unisono vetreten werden- stehende Betrachter könnte allerdings auch
zu einer Bestätigung seiner Haltung gelangen: "Ich wusste es doch,
so manche Einsicht ist wirklich für den ... ".
Beispiele hierfür gibt es wirklich genug. Nur ein besonders eklatanter
Fall: "Tierische Fette doch nicht schädlich fürs Herz ... Der
Ernährungswissenschaftler Prof. Nicolai Worm: "Diese Ergebnisse
sind tatsächlich eine Revolution, denn jahrelang wurde uns etwas anderes
beigebracht.""(BILD- Zeitung 21.3.2014). Wir haben allerdings den
Eindruck, dass uns jahrzehntelang etwas anderes beigebracht worden ist. Es
ist wohl so, dass insbesondere die saubere Aufstellung und Auswertung von
Statistiken häufig das Problem ist- und hierbei auch die Frage "Cui
bono?" nicht zu vernachlässigen ist.