Zum Thema "Glück", das wir direkt oder undirekt in vielen unserer Werke behadelt haben, sind vielleicht für den Leser noch einige Äußerungen des Philosophen Arthur Schopenhauer von Interesse. Wir ziehen ihn hier auch aus einem Gefühl der "Dankbarkeit" herau, da seine Werke nicht unwesentlich zu unserem Interesse an diesem Thema beigetragen haben- bereits im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft "Philosophie" während unserer Schulzeit. Seine Auffassungen zum Glück sind allerdings eher mit Vorsicht zu geniessen, da er in dieser Hinsicht ein ziemlicher Pessimist war. Dennoch finden wir in nicht wenigen Äußerungen von ihm durchaus Bedenkenswertes; der Leser selbst möge sich dazu seine eigene Auffassung bilden - wobei wir allerdings auch die Zeit zu beachten haben, in der Schopenhauer gelebt hat:

 

- Im Guten wie im Schlimmen kommt es weniger darauf an, was einem begegnet, als wie man es empfindet.

- Nicht was die Dinge objektiv und wirklich sind, sondern was sie für uns, in unserer Auffassung, sind, macht uns glücklich oder unglücklich.

- Das Glück ist negativer Natur, d. h., es ist nur die Befriedigung eines Wunsches, die Aufhebung einer Entbehrung, die Stillung eines Schmerzes.

- Dies zeigt sich daran, dass wir der Güter und Vorteile, welche wir besitzen, Gesundheit, Jugend, Freiheit, Reichtum, gar nicht als solcher inne werden, sondern erst nachdem wir sie verloren
haben.

- Der rasche Übergang vom Wunsch zur Befriedigung und von dieser zum neuen Wunsch macht das Glück aus.

- Das Glück gehört denen, die sich selber genügen. Alle äußeren Quellen desselben sind unsicher und vergänglich.

- Es ist eine große Torheit, um nach außen zu gewinnen, nach innen zu verlieren.

- Alles Glück beruht nur auf dem Verhältnis zwischen unseren Ansprüchen und dem, was wir erhalten.

- Wer das Resultat seines Lebens ... ziehen will, soll die Rechnung nicht nach den Freuden, die er genossen, sondern nach den Übeln, denen er entgangen ist, aufstellen.

- Das größte Glück ist eine schmerzlose Existenz. Um nicht sehr unglücklich zu werden, ist das sicherste Mittel, dass man nicht verlange, sehr glücklich zu sein.

- Geringe Zufälle vermögen den, dem es gut geht, vollkommen unglücklich zu machen; vollkommen glücklich, nichts auf der Welt.

- In guten Tagen kann man sich die vergangenen schlimmen nur sehr unvollkommen vergegenwärtigen; hingegen in schlimmen Tagen die glücklichen sehr lebhaft.

Wir hoffen, dass der Leser wenigstens einige Zitate dieser kleinen Auswahl überdenkenswert gefunden hat.

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