"Seit Kant, Schelling, Schopenhauer, Nietzsche, Heidegger und anderen besitzt die Kunst eine völlig unersetzliche Erkenntnisfunktion, die weder von Wissenschaft noch Philosophie kompensiert werden kann. Diese Berücksichtigung der Ästhetik als Baustein, ja Schlussstein des Systems der Philosophie (des gesamten Wissens) hat ihre Entsprechung in Kunstpraxis und Erscheinungsbild der Werke."

Wieland Schmied in Zusammenarbeit mit Jürgen Schilling: GegenwartEwigkeit, Spuren des Transzendenten in der Kunst unserer Zeit, Edition Cantz, Seite 27,1990, ISBN 3-89322-179-4

Eine skeptische Bemerkung sei uns hier erlaubt: Die "Kunstpraxis und (d)as Erscheinungsbild der Werke" (zumindest von sehr vielen) lässt uns doch sehr daran zweifeln, dass die Berücksichtigung "der Ästhetik als Baustein, ja Schlussstein des Systems der Philosophie (des gesamten Wissens)" wirklich interpretiert werden kann. Die obige Aussage erscheint uns als ziemlich vermessen und geradezu etwas "überheblich". Zumal sich die Maßstäbe der Ästhetik zeitlich doch als sehr veränderlich erwiesen haben: Was ist zum Beispiel "Schönheit"? Vom Wissen erwarten wir einen "Fortschritt" in Richtung auf "die Wahrheit", ob die Berücksichtigung der "Ästhetik" - mit ihrer durchaus "modischen" Abhängigkeiten eine entsprechende Entwicklungsrichtung aufweist, halten wir für äußerst zweifelhaft.

 

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