NACKT: DAS JUNGE BIEST UND DIE ALTE SCHÖNHEIT
NUDE : YOUNG BEAST AND OLD BEAUTY

THIS MEDAL (PLAQUE) HAS BEEN DESIGNED WITHIN THE MEDAL PROJECT 2007 OF THE MEDALLIC SCULPTURE STUDIO SOFIA, BULGARIA - A PROJECT OF PROF. B.NIKOLOV FOR STUDENTS, TEACHERS AND GUEST ARTISTS (WWW.ARTMEDAL.NET)

 

Diese Plakette kann als Beispiel dafür dienen, dass sich ein Werk für recht unterschiedliche, aber dennoch "sinnvolle" Interpretationen eignen kann, die es ermöglichen, einen persönlichen Bezug zwischen dem Werk und dem Betrachter herzustellen: Ein Exemplar dieses Werkes wurde von uns anlässlich der Eröffnungsveranstaltung eines ganz "bürgerlichen" Geschäfts an die Inhaberin überreicht. Kunden wollen eben umworben werden - der an den konkreten Anlass angepasste Titel ist : "Verkaufsstrategie".

Der Reliefschaffende ist sich allerdings durchaus bewusst, dass diese Interpretation vorzugsweise für Geschäfte und Unternehmen des Kleingewerbes und des Mittelstandes gilt; bei großen Unternehmen - und da spricht leider persönliche Erfahrung mit - hat der Kunde nicht selten den Eindruck, dass er die ( der Leser möge den drastischen Ausdruck verzeihen) "A....karte" gezogen hat :Die Endkontrolle findet beim Verbraucher statt und - bei einigen Produkten wird wohl mehr hinsichtlich der "Qualitätsanmutung" als hinsichtlich der Qualtät relativ zum Preis optimiert, ... . Auf konkrete Beispiele wollen wir hier allerdings aus juristischen Gründen verzichten.

Das Werk muss also nicht unbedingt nur eine vordergründig erotisch orientierte Interpretation im Betrachter anregen- es sind wohl auch ganz andere berufliche Tätigkeiten denkbar, bei denen sich Menschen selbst gegen ihre eigentliche Gesinnung an andere "verkaufen" und sich somit in ihrer Selbstachtung und ihrem Selbstwertgefühl beschädigen.

Für diejenigen Leser, die die Darstellung doch primär "erotisch" interpretieren wollen , haben wir noch eine kleine, recht aufschlussreiche, Zusatzinformation , die wir -stark gekürzt- entnommen haben aus :

Elke Bodderas, WELT AM SONNTAG Nr.25, 17.Juni 2012, Seite 58:

" Zur Sache , Schäzchen !
....

Zuletzt siegte in George Murray Levick doch noch der Wissenschaftler. Hin- und hergerissen von der Gewissenspein, die naturkundlichen Tatsachen zum perversen Sex der Pinguine an die Öffentlichkeit zu bringen oder doch lieber der prüden britischen Schicklichkeit des 19.Jahrhunderts den Vortritt zu lassen, fand Levick einen Mittelweg: Zwar hielt er das Unsagbare, Unvorstellbare, Entsetzliche mit wissenschaftlicher Detailtreue fest. Aber er sorgte dafür, dass nur ganz wenige davon erfuhren. Und so kommt erst heute, 100 Jahre später , die Wahrheit über den schmutzigen und lüsternen Sex eines der possierlichsten , schnuckeligsten Lieblingstiere der Menschheit ans Licht.

.....

Einige Jahrzehnte nach Levick erschien die erste Studie über die Erkenntnisse von Zoologen, die wie Levick beobachtet hatten, dass Pinguin- Weibchen sich fremden Artgenossen hingeben - und als Entlohnung kleine Kiesel akzeptieren. "

Hier unterbrechen wir kurz das Zitat und fordern den Leser auf, sich eine Erklärung für dieses Verhalten zu überlegen.- sich also eine plausible Interpretation des Verhaltens der weiblichen Pinguine "zurechtzulegen".

Die Auflösung im weitergeführten Zitat: " Im Pinguin- Lebensraum aus Eis und Schnee sind Steinchen kostbar, sogar überlebenswichtig. Kleine Steinplateaus aus Kieseln dienen als Unterlage für das Ei, weil sie bei Tauwetter mit anschließendem Frost verhindern, dass das Ei im Eiswasser gefriert. So gelten Steine als harte Währung unter den Pinguinen am Südpol. Sie sind rar, weil sie durch dicke, aufgepickte Eisschichten gefördert werden müssen."

Was zeigt uns diese Geschichte ?

ZURÜCK ZUM THEMA LEBENSKUNST
ZURÜCK ZUR GESAMTAUSWAHL
ZURÜCK ZUR THEMENAUSWAHL