DAS PAAR
MAN- WOMAN

DIESE PLAKETTE WURDE INNERHALB DES MEDAILLENPROJEKTES 2011 DES MEDALLIC SCULPTURE STUDIO SOFIA, BULGARIEN, ENTWORFEN- EIN PROJEKT VON PROF. B.NIKOLOV FÜR STUDIERENDE, LEHRENDE UND GASTKÜNSTLER (www.artmedal.net)

 

Wilhelm Schmidt: Schönes Leben, Einführung in die Lebenskunst, Suhrkamp - Verlag, 2005, ISBN 3-518-06827-X

Seite 73:
"Was angesichts des Todes noch Bedeutung hat im Leben, ist nicht die Trias des modernen Lebens, nicht Geld, Macht und Sex, sondern die grundlegendere Trias Geburt, Tod und die Erotik, die dazwischen ist : Der Augenblick, in dem ein menschliches Wesen zu atmen beginnt und somit eine ganze Welt neu entsteht, der Augenblick, in dem ein Mensch zu atmen aufhört und somit eine ganze Welt irreversibel verlöscht, sowie die Fülle des Lebens zwischen diesen beiden Momenten, die Möglichkeit des Schönen und Bejahenswerten , der Zauber der Innigkeit mit Anderen. "

In der heutigen Zeit nähert sich das Verhalten von Frauen und Männern immer stärker an - da übernehmen Frauen auch immer mehr verantwortungsvolle Führungspositionen - mit und ohne Frauenquote. Die durchschnittliche Lebenszeiterwartungen von Frauen und Männern nähern sich allerdings ebenfalls immer stärker an., wozu auch sicherlich neben zusätzlichem Stress auch die veränderten Rauch - und Trinkgewohnheiten von Frauen beitragen.

Der aufmerksame und kritische Zeitgenosse fragt sich, ob es überhaupt noch Bereiche gibt, in denen sich das Verhalten von Männern und Frauen grundsätzlich unterscheidet- außer des durch die Natur unmittelbar funktionell vorgegebenen Bereiches. Dies ist auch Forschungsgegenstand der Biophilosophen. Wir zitieren dazu aus dem Nachrichten Magazin "Der Spiegel", Nr. 16/17.4.2000 , Seite 258:

"Eine ihrer zentralen Erkenntnisse ( Anmerkung des Zitierenden : gemeint sind die Biophilosophen) schlägt sich dabei in einer Anekdote nieder, die sie eben deshalb gern erzählen. Sie handelt von Calvin Coolidge , dem 30.Präsidenten der Vereinigten Staaten.
Der wortkarge Mann und seine Gattin sollen demnach nacheinander durch eine staatliche Musterfarm geführt worden sein. Als dort ein Hahn gerade heftig mit einer Henne kopulierte, erkundigte sich Frau Coolidge , wie oft der Hahn seiner Pflicht nachkomme. "Dutzende Male täglich", antwortete ein Angestellter. Die First Lady schwieg einen Augenblick , dann bat sie: "Bitte, sagen Sie das dem Präsidenten."
Als der wenig später an das Gehege geleitet wurde und von der Potenz des Hahnes erfuhr, fragte er:"Immer mit derselben Henne?"-"Nein ,nein. Jedes Mal eine andere", entgegnete der Angestellte. Die Augen des Präsidenten blitzten, als er sagte:"Sagen Sie das bitte meiner Frau".

Die Interpretation dieser Geschichte wollen wir - nicht zuletzt aus Gründen der Schicklichkeit - wie übrigens auch die weitergehende Interpretation des dargestellten Reliefs dem Betrachter/der Betrachterin überlassen. Ansonsten werden Sie bezüglich der zitierten Kurzgeschichte auf die angegebene Literaturquelle verwiesen.

Zum Relief selber : Der Reliefschaffende gibt freimütig zu, dass er bei diesem Relief - sicherlich nach der Meinung einiger Zeitgenossen -einem völlig veraltetem Stil gefrönt hat. Er hat sich zumindest bemüht, das Thema mit harmonischen , "schönen" Formen zu gestalten - was doch für nicht Wenige nur langweilig ist. Außerdem ist die Behandlung des Themas verlogen, wo heutzutage die Scheidungsraten besonders hoch sind, es eine Unmenge von ledigen Müttern gibt, für deren Kinder die Erzeuger nicht aufkommen und schließlich viele Frauen durch Männer unterdrückt, misshandelt und vergewaltigt oder zumindest sexuell belästigt werden - wozu auch das "Anstarren" gehört , ein Begriff , der überaus interpretationsgeeignet ist.

Der Reliefschaffende hat offensichtlich bis jetzt in einem "Wolkenkuckucksheim" oder "Elfenbeinturm" gelebt, weil er von den geschilderten Problemen recht wenig "mitbekommen" hat und eher in der Beziehung zwischen Frau und Mann eine mögliche "Insel der Glückseligkeit" im "Jammertal Welt" sieht.

Eine kleine Ergänzung noch zu dieser Plakette , stellvertretend auch für manch andere Medaille oder Plakette : Einige unserer Zeitgenossen haben offensichtlich Probleme mit der Darstellung von erotischen - durchaus nicht pornografischen , damit hier keine Missverständnisse auftreten- Motiven, wozu im erweiterten Sinne auch nackte Körper zählen, wie wir erstaunt erfahren mussten(und das noch in der heutigen Zeit !!!) . Auch das Klischee "Männer denken hauptsächlich an Sex - im Unterschied zu den Frauen ", scheint in nicht wenigen Frauengehirnen noch verankert zu sein. Wobei wir hier natürlich einräumen müssen, dass jede(r) das "Opfer ihrer (seiner) Erfahrungen" ist. Und die mit den unangenehmen Erfahrungen äußern sich vielleicht nur offensiver .

Hierzu eine wahre Geschichte , wie wir sie der WELT AM SONNTAG Nr.7 vom 17.Februar 2008 entnommen haben : Autorin Annemarie Ballschmiter.

Überschrift : "Tausche Sex gegen Plasmafernseher"

Man hat in England eine Untersuchung durchgeführt, die klären sollte, auf was die Menschen eher zu verrichten bereit sind - auf Sex oder einen Plasmafernseher. Wenn ein 50-Zoll Plasma-Fernseher als Gabe lockt, ist rund die Hälfte der britischen Männer zu einem Verzicht auf Sex für sechs Monate bereit. Nur ein Drittel der befragten Frauen war bereit, Sex gegen einen Fernseher zu tauschen. Die Autorin stellt sich daraufhin die berechtigte Frage, ob die britischen Männer so schlechten Sex (oder vielleicht gar keinen haben ) , dass sie leicht auf ihn verzichten würden oder - ob sie für einen ordentlichen Fernseher zu fast allem bereit sind.

Das war zum Thema: Welches Verhältnis haben Frauen und Männer zum Sex ? - na ja , wenigstens gilt das Untersuchungsergebnis für britische Frauen und Männer. Die mögliche Schlussfolgerung aus der beschriebenen Untersuchung, den Zölibat in "gewissen Kreisen" durch "Belohnung" mit einem Großbildfernseher (LCD ?- etwa, energiesparend dazu) attraktiv zu machen , können wir deshalb nicht ziehen.

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