VANITY FAIR
JAHRMARKT DER EITELKEITEN

"DER JAHRMARKT DER EITELKEITEN"

ALS EITELKEIT WIRD DIE ÜBERTRIEBENE SORGE UM DIE EIGENE KÖRPERLICHE SCHÖNHEIT, DIE GEISTIGE VOLLKOMMENHEIT, DEN EIGENEN KÖRPER IN SEINER ATTRAKTIVITÄT ODER DER "WOHLGEFORMTHEIT" DES CHARAKTERS BEZEICHNET.

 

GROßER ERFOLG - ZUMINDEST DER ALS SOLCHER EMPFUNDENE- MACHT MENSCHEN FAST IMMER EITEL. HIER SIND ALS BEISPIEL NUR DREI TYPISCHE VERTRETER von EITELKEIT SYMBOLISCH DARGESTELLT WORDEN. ES SIND ALLERDINGS NOCH WEITERE PODIUMSPLÄTZE FREI.

 

DIESES RELIEF WURDE INNERHALB DES MEDAILLENPROJEKTES 2016 DES MEDALLIC SCULPTURE STUDIO SOFIA, BULGARIEN, ENTWORFEN- EIN PROJEKT VON PROF. B. NIKOLOV FÜR STUDIERENDE, LEHRENDE UND GASTKÜNSTLER (www.artmedal.net)

Der Gemeinsprache gehören die Worte eitel und Eitelkeit an, haben aber in ihrer Definition ebenso große Schwierigkeiten wie in ihrer Herleitung. Schon im Lateinischen muß das Nebeneinander zweier Bedeutungen auffallen, die nicht so leicht zu vermitteln sind, wie die gleichen Doppelbedeutungen in neueren Sprachen uns zu glauben verführen. Lateinisch vanus bedeutete zunächst so viel wie leer, taub (von Früchten), sodann schon bildlich gehaltlos, unbedeutend, erfolglos; von Menschen bildlich gebraucht bedeutete es etwa: lügenhaft, windig, aber auch schon (wie unser eitel): eine hohe Selbsteinschätzung, die in Mißverhältnis steht zu dem innern Gehalte. So wird zwischen leer, gehaltlos und unberechtigtem Stolze (bei innerer Gehaltlosigkeit) scheinbar eine Brücke hergestellt; wir nennen aber auch solche Menschen eitel, die sehr gehaltvoll, sehr wertvoll sind, wenn sie nur an diesem ihrem Werte oder an ihren Erfolgen Freude haben oder gar Freude äußern. Man könnte wohlwollend unterscheiden: Stolz ist das Bewußtsein des eigenen Wertes, Eitelkeit ist die Freude daran. Jedenfalls geht es nicht an, den Begriff, den wir heute fast ausschließlich mit Eitelkeit verbinden, unmittelbar als eine Metapher von Leerheit aufzufassen; die romanischen Sprachen, die lateinisch vanitas für beide Bedeutungen beibehalten haben, scheinen den Widerspruch nicht zu empfinden.

Eitelkeit (lat. vanitas) ist die übertriebene Sorge um die eigene körperliche Schönheit oder die geistige Vollkommenheit, den eigenen Körper, das Aussehen und die Attraktivität oder die Wohlgeformtheit des eigenen Charakters.

Vanitas

Eitelkeit hat auch die abweichende, ursprüngliche, aber heute veraltete Bedeutung: Vergänglichkeit, Nichtigkeit, Leere und Vergeblichkeit (vgl. engl. idle oder dt. etwas vereiteln). Insbesondere im Barock war das Lebensgefühl der Vergänglichkeit (siehe z. B. das Barocksonett Es ist alles eitel) jedes irdischen Strebens eines der zentralen Motive der Literatur.


Der Schweizer Professor für Neue Politische Ökonomie, Guy Kirsch, differenziert sogar die Begriffe Stolz und Eitelkeit. Er sagt:

"Der eitle Mensch will, im Gegensatz zum stolzen Menschen, auch für Eigenschaften oder Attribute bewundert werden, die er gar nicht hat. Der Stolze möchte bewundert werden, etwa weil er ein Buch geschrieben hat; der Eitle erwartet die Bewunderung seiner Mitmenschen, weil ein Buch veröffentlicht worden ist, auf dessen Einband sein Name prangt, das aber in Tat und Wahrheit ein namenloser Skribent produziert hat.

Man könnte auch sagen: Wer eitel ist, will besser dastehen als er ist. Damit hat der Eitle viel mit dem Narziss gemein.

Damit will der Eitle vor allem von anderen bewundert werden – und zwar wegen Talenten, die er an sich gerne sähe und auf die er dann besonders stolz ist:

* Körperliche Attraktivität
* Beruflicher Erfolg
* Intelligenz
* Reichtum und Statussymbole
* Macht

Sich in der Rolle des Kritikers gefallen, der sich durch sein Besserwissen erhöht, aber selbst dabei stets unangreifbar bleibt."

 

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